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„Die World Games müssen sich ihre Exklusivität erhalten“

DOSB: Michael, seit 2005 hast du in verschiedenen Funktionen alle World Games live vor Ort erlebt. Worin liegt aus deiner Sicht die besondere Faszination dieser Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten?

Michael John: Als großer Sportfan üben Olympische Spiele, die ich zweimal miterlebt habe, eine große Faszination auf mich aus, und ich finde es wichtig, dass sich Deutschland mit einer überzeugenden Konzeption für die nächstmögliche Austragung bewirbt. Die World Games haben jedoch durch die Sportarten, die nicht zum olympischen Wettkampfprogramm gehören, ein eigenes Profil. Das Erleben und der Einsatz sind viel authentischer und unmittelbarer wahrnehmbar und vollziehen sich ohne die sonst so mächtigen kommerziellen Zwänge. Die Liebe und Leidenschaft zu ihrem Sport ist bei den teilnehmenden Athletinnen und Athleten direkt zu spüren und kommt durch hohes persönliches Engagement zum Ausdruck. Nicht Vermarktungschancen sind die Antriebskräfte, sondern nach erfolgreicher Qualifikation mit der Nationalmannschaft zur Weltspitze zu gehören, teilnehmen zu dürfen und die internationale Sportgemeinschaft zu erleben, das ist Motivation, Ehre und Auszeichnung.

2005 hast du in Duisburg deine ersten World Games erlebt. Was war das damals für eine Veranstaltung?

Die Verantwortung und Zuständigkeit für die Veranstaltung lag nicht bei den nationalen Dachorganisationen wie Deutscher Sportbund (DSB) oder Nationales Olympisches Komitee (NOK), sondern bei der ausrichtenden Stadt Duisburg im Verbund mit Oberhausen, Mülheim an der Ruhr und Bottrop. Die Stadt Duisburg und das Organisationskomitee baten den DSB auch zur Absicherung der Finanzierung um Unterstützung. DSB-Präsident von Richthofen machte mich als Referent für Internationales und nicht-olympische Verbände zum Ansprechpartner für World-Games-Angelegenheiten, wodurch ich dann Vertreter des DSB im Coordination Committee wurde und in intensiven Kontakt zur World Games-Organisation kam. Die World Games in Duisburg haben einen neuen Standard gesetzt. Man kann durchaus behaupten, dass diese Veranstaltung einen Meilenstein in der Professionalisierung der World Games darstellt. Die Organisation war so gut, dass dadurch im Nachgang der Abteilungsleiter im Duisburger Sportamt, Joachim Gossow, zum Sportdirektor und später zum ersten hauptamtlichen Generalsekretär des Weltverbandes International World Games Association (IWGA) aufsteigen konnte.

Worin bestand denn dieser Meilenstein der Professionalisierung?

Die IWGA ist eine Vereinigung der an den World Games beteiligten internationalen Spitzenverbänden, weshalb vor 2005 zum Beispiel der Einmarsch der Sportlerinnen und Sportler bei der Eröffnung nicht nach Nationen, sondern nach Sportarten erfolgte. Für Duisburg wurde das geändert und die Teams liefen hinter Nationalflagge und Nationenschild ein. Die deutsche Mannschaft zeigte dabei ein einheitliches Erscheinungsbild, da erstmals eine Ausrüstung von adidas gestellt wurde. Ebenso wurde ein deutsches Mannschaftsbüro eingerichtet, da es - anders als bei Olympischen Spielen - kein gemeinsames Athletendorf gab. Die Finanzierungsbeteiligung der öffentlichen Hand für die Ausrichtung 2005 in Duisburg betrug 15 Millionen Euro. Entsendekosten waren nicht vorgesehen. Der Förderung des Bundes für alle nicht-olympischen Verbände lag damals bei rund 1,8 Millionen Euro, aus denen auch die Teilnahmekosten für die World Games bestritten werden mussten.

Wie haben sich die World Games seitdem verändert?

Die World Games sind stetig professioneller geworden, und mit ihnen die Betreuung der deutschen Mannschaft, vor allem wegen verbesserter Förderung. 2009 in Taiwan konnten wir zum ersten Mal eine Art Deutsches Haus anbieten, das als Begegnungsstätte für die verstreut untergebrachten Mannschaftsteile in einer taiwanesischen Schule eingerichtet war. Die Schüler beschäftigten sich im Unterricht mit dem Thema Deutschland und veranstalteten einen Malwettbewerb mit dessen Ergebnissen die Korridore und Klassenräume dekoriert waren. Vier Jahre später in Cali waren wir in einer deutschen Schule, dem Colegio Alemán, zu Gast, wobei in Kolumbien höhere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen waren. 2017 in Breslau gab es zum ersten Mal eine umfangreiche Berichterstattung im frei empfangbaren Fernsehen. Sport 1 hat mehr als 75 Stunden live übertragen, was wegen der gleichen Zeitzone durchaus erfolgreich war und guten Zuspruch fand. Bei den wegen Corona um ein Jahr verschobenen Spielen 2022 in den USA war mit DOSB-Vizepräsident Oliver Stegemann erstmals ein Präsidiumsmitglied und Vertreter der nicht-olympischen Verbände während der gesamten Wettkampfzeit dabei und bildete mir als World-Games-Beauftragtem die offizielle deutsche Delegationsleitung.

Was erwartest du im August von den Spielen in Chengdu?

Ich erwarte sehr gut organisierte Spiele. Chengdu war vor zwei Jahren Ausrichter der World University Games, und was ich selbst beim Preparatory Meeting im vergangenen Oktober von den Sportstätten, der Infrastruktur und Organisation gesehen habe, stimmt mich sehr positiv. Die Agglomeration Chengdu mit 20 Millionen Einwohnern und als Wirtschaftszentrum Westchinas will sich gegenüber den anderen großen chinesischen Metropolen profilieren und betreibt einen enormen Aufwand. Ich vermute allerdings, dass es sehr schwer werden wird, wie vor drei Jahren erneut den Medaillenspiegel zu dominieren. Die Konkurrenz, gerade von den Chinesen und den Russen, die als „neutrale Athleten“ wieder dabei sind, wird groß sein.

Warum ist Deutschland bei den World Games aktuell so viel erfolgreicher als bei Olympischen Sommerspielen?

Ein Grund ist, dass bei World Games weniger Nationen als bei Olympischen Spielen am Start sind. In Chengdu werden etwas mehr als 100 Nationen teilnehmen. Dies sagt aber nichts über das Leistungsniveau aus, denn die Qualifikationshürden sind für die World Games erheblich höher, da dort nur 5.000 Athleten gegenüber 11.000 bei Olympischen Spielen zugelassen werden. Den nicht-olympischen Sportarten gelingt es offensichtlich besser, das vorhandene Potenzial in die internationale Spitze zu entwickeln. Ein anderer Grund ist, dass auch einige Sportarten eine geringe internationale Verbreitung und damit weniger Konkurrenz haben.

Wo Svenja Schröder die Welt um sich herum vergisst

Ihre Hände werden schwitzen, der Puls wird anschwellen, sie wird Gänsehaut bekommen - aber es ist nicht Angst, die Svenja Schröders Körper in einen Extremzustand versetzen wird an diesem Dienstag, sondern Vorfreude. 100 Tage sind es noch, bis am 7. August in Chengdu, der Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Sichuan, die World Games eröffnet werden. Die Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten sind alle vier Jahre der Höhepunkt für all jene Athlet*innen, die aus dem Schatten der Nische normalerweise nicht herauskommen. „Ein Teil der World Games zu sein, das ist für uns alle ein Riesenerlebnis. Man vergisst die Welt um sich herum und ist für elf Tage Teil einer einzigartigen Bubble. Da will jeder dabei sein und alles herausholen“, sagt die 25-Jährige, und sie schaut dabei so beseelt, dass man sie am liebsten sofort auf die Reise nach Asien schicken würde.

Das jedoch wäre fatal, denn bevor die Kapitänin der deutschen Faustballerinnen in Chengdu versuchen wird, den Titelgewinn zu wiederholen, der 2022 bei der bislang letzten World-Games-Ausgabe in Birmingham (USA), an der erstmals auch weibliche Teams im Faustball teilnehmen durften, gelang, möchte sie noch zwei wichtige Meilensteine setzen. Im Juni steht für die Medizinstudentin, die in Regensburg lebt und die Uni besucht, das Examen an. Anfang August, und damit nur wenige Tage vor dem Abflug nach China, will Svenja Schröder dann die am vergangenen Wochenende gestartete Bundesligasaison beim Final-4-Turnier um die deutsche Meisterschaft, das im Rahmen des Multisportevents „Finals 2025“ in Dresden ausgetragen wird, mit dem Titel krönen. Deutsche Meisterin war die Angreiferin, die seit fünf Jahren für den TV Segnitz aus Unterfranken antritt, noch nie, weder im Feld noch in der Halle. „Die kommenden Monate werden extrem hart, aber ich freue mich riesig darauf“, sagt sie.

Es ist dieser so typische Idealismus, den man im Amateursport immer wieder entdecken kann - und der dennoch stets aufs Neue beeindruckt. Für Svenja Schröder, die dreimal pro Woche mit dem Team übt und zusätzlich jeden Tag entweder Ausdauer-, Kraft- oder Lauftraining absolviert, ist die Arbeitsmoral, die sie antreibt, Normalzustand. „Ich betreibe extremen Aufwand für meinen Sport, aber ich habe das nie infrage gestellt, weil mir Faustball wahnsinnig viel zurückgibt“, sagt sie. Verdienen kann selbst die Kapitänin einer der besten Mannschaften der Welt, die ihr Amt seit zwei Jahren bekleidet und es als „riesige Ehre und ebenso großen Ansporn“ betrachtet, mit ihrem Sport nichts. Sie ist schon dankbar dafür, dass die Kosten für Anreise und Unterkunft übernommen werden. „Das ist in anderen Nationen längst nicht Standard. Brasiliens Team zum Beispiel, gegen das wir im vergangenen Jahr in Argentinien das WM-Finale verloren haben, muss alle Kosten selbst tragen, was dazu führt, dass einige der Topspielerinnen nicht mit nach China reisen werden“, sagt sie.

„Ich war noch nie so motiviert wie jetzt“

DOSB: Lukas, gut zwei Wochen ist es her, dass du in Stockholm über die 400 Meter Freistil als erster Mensch die 3:40-Minuten-Marke unterboten und den Weltrekord von Paul Biedermann um elf Hundertstelsekunden auf 3:39,96 verbessert hast. Konntest du bereits realisieren, was dir da gelungen ist?

Lukas Märtens: Nicht wirklich. Ich glaube, das wird noch ein bisschen dauern, so wie damals auch nach meinem Olympiasieg. Im Moment ist es für mich noch nicht wirklich zu begreifen.

Du hast nach dem Rennen gesagt, dass es sich nicht besonders schnell anfühlte und du total überrascht warst, als du die Zeit gesehen hast. Hatte sich eine solche Leistung gar nicht angedeutet?

Nein, es war wirklich total überraschend. Ich habe mich an dem Tag zwar richtig gut gefühlt, aber zwischen sich gut fühlen und einem Weltrekord liegen normalerweise Welten. Zumal ich direkt aus dem Höhentrainingslager in der Sierra Nevada nach Schweden gekommen bin und es in der Regel zwei, drei Wochen dauert, bis sich ein solches Training in der Leistung bemerkbar macht. Man weiß nie genau, wie man nach einer derartigen Belastung körperlich drauf ist, aber bei mir hat sich diesmal der Effekt anscheinend deutlich früher eingestellt.

Dein Trainer Bernd Berkhahn hat deine Leistung auch damit in Verbindung gebracht, dass du die vergangenen Wochen ohne körperliche Probleme voll durchtrainieren konntest. Ist das der erhoffte Effekt der operativen Eingriffe, die du wegen deiner chronischen Nasennebenhöhlen-Entzündung hinter dich bringen musstest?

Ja, das spielt definitiv eine Rolle. Ich bin weniger infektanfällig, das war früher oft mein größtes Problem. Die Operation war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, auch wenn die Heilung noch einige Zeit brauchen wird.

Der deutsche Sport trauert um Hans Wilhelm Gäb

Bei aller Trauer, die die deutsche Sportfamilie über das Osterwochenende verband, versuchte Thomas Weikert auch das Tröstliche zu sehen. „Für mich war Hans, seit ich für den Deutschen Tischtennis-Bund tätig war, aber auch für die Zeit danach der Ratgeber schlechthin. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar. Mir bleiben viele Stunden mit ihm beim Tischtennis in aller Welt, aber auch bei unseren privaten Treffen abseits des Sports in guter Erinnerung“, sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), nachdem er am Karfreitag die traurige Nachricht vom Tode Hans Wilhelm Gäbs erhalten hatte. Im Alter von 89 Jahren war der Multifunktionär am 13. April im Kreise seiner Familie in Frankfurt am Main verstorben.

„Für Zverev war es ein Triumph im genau richtigen Moment“

DOSB: Patrik, die Premiere als 500er-Turnier auf der ATP-Tour liegt hinter dir. Hat sich die harte Arbeit der vergangenen Monate gelohnt?

Patrik Kühnen: Ich bin wirklich überglücklich. Es waren sehr intensive und zugleich wunderschöne Tage. Wir hatten Glück mit dem Wetter, waren an allen neun Turniertagen ausverkauft und haben Weltklasse-Tennis gesehen. Emotional war es ein Riesenerlebnis, ganz besonders freue ich mich für die Fans, die so viel großartigen Sport geboten bekommen haben, und die Spieler, die die Atmosphäre auf dem neuen Center-Court genießen konnten. Wenn ich mir eine Premiere hätte wünschen dürfen, dann wäre sie ganz genau so gewesen, wie wir sie nun erlebt haben.

Für diejenigen, die im Tennis nicht ganz so firm sind: Was verändert sich bei einem Herrenturnier, wenn es vom 250er-Level, auf dem München bislang spielte, zu einem 500er-Event aufsteigt?

Zur Erklärung: Hinter den vier Grand-Slam-Turnieren und den neun Events der Masters-1000-Serie ist das 500er-Level die dritthöchste Kategorie. Der Sieger bekommt 500 Punkte für die Weltrangliste. Der größte Unterschied ist das Preisgeld, das man stemmen muss. 2024 lagen wir noch bei 650.000 Euro, in diesem Jahr waren es 2,5 Millionen. Dazu kommt, dass andere Standards in der Infrastruktur erfüllt werden müssen, wir brauchten also eine deutlich größere Players Lounge, einen viel größeren Fitness- und Pressebereich, mehr Raum für Hospitality und einen Center-Court mit einem Fassungsvermögen von mehr als 6.000 Sitzplätzen.

Und was sind die Vorteile von einem solchen Aufstieg?

Auch wenn wir in den vergangenen Jahren mit unserem Teilnehmerfeld sehr zufrieden waren, garantiert ein 500er-Turnier langfristig deutlich bessere Spielerfelder. Außerdem ist die weltweite Aufmerksamkeit viel höher, was wir schon in diesem Jahr angesichts von Medienpartnerschaften mit vielen Sendern und Streaming-Anbietern gemerkt haben.

Warum seid ihr in diesem Jahr diesen Schritt gegangen?

Der Impuls zu diesem Schritt kam aus dem Club MTTC Iphitos. Unser Turnier ist in enger Zusammenarbeit mit unserer Agentur, der MMP Event GmbH, über die vergangenen Jahre stetig gewachsen. 2024 waren wir erstmals an allen neun Tagen ausverkauft. Aber schon seit einiger Zeit hatten wir das Gefühl, dass wir auf dem 250er-Level an der Spitze angekommen waren. Als die ATP vor einigen Jahren ihren Strategieplan für die Jahre ab 2025 veröffentlicht hat, der eine Ausweitung der 500er-Serie vorsah, war das der Impuls, sich um eine der drei neuen 500er-Lizenzen zu bewerben. Wir haben das mit allen Partnern diskutiert und einstimmig beschlossen, dass wir alle Ressourcen zusammenziehen und den nächsten Schritt gehen wollten. Ende 2023 bekamen wir den Zuschlag und haben uns riesig gefreut, denn wir wussten, dass die Aufwertung bei allen Herausforderungen, die sie mit sich bringt, ein großer und wichtiger Schritt für die Zukunft unseres Turniers sein würde.

Was war auf diesem Weg die höchste Hürde?

Sicherlich die Umgestaltung der Anlage. Es ist sehr beeindruckend, was hier in so kurzer Zeit geschaffen wurde. Wir hatten in diesem Jahr erstmals einen Center-Court mit mehr als 6.000 Sitzplätzen und waren an allen Tagen ausverkauft. Der alte Center-Court mit seinen nach der Renovierung rund 3.500 Plätzen ist nun der größte zweite Matchcourt der gesamten 500er-Serie. Und der Umbau ist noch längst nicht am Ende angelangt. Innerhalb der kommenden zwei Jahre entsteht ein komplett neues Stadion mit Dach und mehr als 7000 Plätzen. Diese Anlage wird ein Schmuckstück werden, nicht nur für München, sondern für den gesamten Tennis-Standort Deutschland. 

Welche Rolle hat es gespielt, dass München sich um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele bewerben möchte? Mit dieser Anlage würde die Stadt den Ansprüchen dieser beiden Großevents genügen, Vergleichbares gibt es für Tennis nur in Hamburg am Rothenbaum und in Halle (Westfalen).

Der Weitblick auf das Ziel, die Spiele in München zu veranstalten, hat den Club sicherlich nochmals mehr motiviert, diesen Schritt zu gehen. Das hat alle zusätzlich beflügelt. Und man muss in diesem Zusammenhang hervorheben, dass uns die Stadt München und das Land Bayern hervorragend unterstützt und den Prozess begleitet haben. Ministerpräsident Markus Söder hat am Ostersonntag in seiner Rede nach dem Finale noch einmal bekräftigt, wie sehr das Land hinter dem Turnier steht. Ich möchte aber auch meinem gesamten Team danken, das in dieser Konstellation seit mehr als zehn Jahren zusammenarbeitet und einen unglaublichen Job gemacht hat. Dazu kommen Partner wie BMW, die uns seit 38 Jahren unterstützen und unsere Vision teilen. Gemeinsam werden wir schauen, wo wir 2026 noch besser werden können. Das treibt uns an.

Neben München wollen sich drei weitere Regionen - Berlin, Hamburg und Rhein-Ruhr - um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele bewerben. Letztlich geht es um eine Bewerbung für das gesamte Land. Warum wäre es aus deiner Sicht wichtig, die Spiele nach 1972 endlich wieder nach Deutschland zu holen?

Der Stellenwert Olympischer und Paralympischer Spiele ist extrem groß. Gerade in Zeiten, in denen wir über einen deutlichen Zuwachs an Problemen mit Übergewicht und Diabetes und einen wachsenden Bewegungsmangel sprechen, wäre die Signalwirkung von Spielen im eigenen Land hoch, deshalb bin ich ein großer Unterstützer einer deutschen Bewerbung. Ich persönlich hatte zwar leider nie als Aktiver das Vergnügen, war aber als Teamchef 2004 in Athen, 2008 in Peking und 2012 in London dabei. Die Energie, die ich dort gespürt habe, ist unvergleichlich. Sport verbindet wie nichts anderes, durch Sport vermitteln wir wichtige Werte wie Disziplin, Fairplay, Wertschätzung, wir lernen den Umgang mit Sieg und Niederlage, und wir erleben eine Gemeinschaft, die Menschen über alle nationalen Grenzen hinweg verbindet. So ein Erlebnis könnte in diesen Zeiten, in denen wir politisch und wirtschaftlich mit vielen Sorgen konfrontiert werden, unserer gesamten Gesellschaft helfen. Außerdem setzen Heimspiele noch einmal ganz besondere Kräfte frei.

Das hat in München in der vergangenen Woche auch Alexander Zverev wieder erlebt. Nach Monaten der Krise hat er seinen ersten ATP-Titel seit Oktober vergangenen Jahres gewonnen. Wie hast du ihn in den Turniertagen wahrgenommen, und welchen Wert kann dieser Titel für ihn haben?

Ich wurde in den Wochen vor dem Turnier oft gefragt, was mit Sascha los ist und was von ihm noch zu erwarten sei. Bei den Australian Open im Januar hat er großartig gespielt und im Finale gegen Jannik Sinner dann trotzdem fast chancenlos seinen ersten Grand-Slam-Titel erneut verpasst. So etwas nagt am Selbstvertrauen, und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es in solchen Phasen schwierig ist, den Fokus zu behalten. Aber Sascha hat sich schon durch einige schwierige Karrieretäler gekämpft und ist stärker daraus hervorgegangen. Die ersten Matches in der vergangenen Woche waren durchwachsen, im Viertelfinale gegen Tallon Griekspoor am Karfreitag war er fast schon ausgeschieden, dann haben ihn die Fans aber getragen und er hat sich durchgekämpft. Im Finale am Ostersonntag gegen Ben Shelton hat er sein bestes Match der Woche gespielt, war vom ersten bis zum letzten Ballwechsel der bessere Mann. Man hat gesehen, was ihm das bedeutet hat. So ein Match kann der Wendepunkt sein. Es war ein Triumph im genau richtigen Moment.

Ein starker Zverev ist dringend notwendig, um die Krise des deutschen Tennis zu übertünchen. Neben ihm stehen lediglich noch Daniel Altmaier und Jan-Lennard Struff in den Top 100 der Weltrangliste, bei den Damen sind es ebenfalls nur drei Deutsche unter den besten 100. Woran liegt das, und was macht dir Hoffnung auf Besserung?

In Deutschland fehlt derzeit eine breite zweite Reihe, aus der punktuell Spielerinnen und Spieler ganz nach vorn stoßen können. Diese Wellenbewegungen gab es allerdings immer, auch in anderen Nationen. Talente haben wir, zum Beispiel möchte ich auf Diego Dedura-Palomero verweisen, der bei uns als erster Spieler des Jahrgangs 2008 ein Match auf ATP-Level gewonnen hat. Oder auf Ella Seidel, die jüngst in Stuttgart im Achtelfinale stand. Fakt ist: Die Konkurrenz ist international stark gewachsen, und es braucht in erster Linie Durchhaltevermögen und ein Umfeld, das unterstützt und diese Ziele teilt. Unsere Talente müssen sich fragen, was ihr Ziel ist und was sie für dessen Erreichen zu tun bereit sind, auch wenn es keine Garantie für Erfolg gibt. Wer dann dranbleibt, ist bereit für den harten Weg. Und für ganz oben braucht es immer auch etwas Besonderes, so wie bei Sascha Zverev der Fleiß und die Bereitschaft, im Training immer wieder an die Grenzen zu gehen.

National ist Tennis in der Krise, international ist es extrem spannend. Wie erlebst du die Zeit der Nach-Federer-Nadal-Ära?

Ich erlebe sie als eine Ära der Neuordnung, die ich wirklich sehr interessant finde. Es kommen viele junge Spieler nach oben, die sich in ihrem Auftreten und ihrem Stil teils deutlich unterscheiden. Sascha Zverev gehört mit seinen 28 Jahren mittlerweile ja längst zu den Arrivierten, er wird weitere Chancen auf einen Grand-Slam-Titel bekommen, vielleicht schon in einigen Wochen in Paris. Aber die Jungen wie Sinner, Carlos Alcaraz, Jack Draper, Holger Rune oder Jakub Mensik werden es ihm schwer machen. Durch meine Tätigkeit als Kommentator bin ich auch ein großer Fan des Damentennis geworden, in dem es ähnlich spannend zugeht. Es gibt sowohl bei den Herren als auch bei den Damen viele Namen, die für große Turniersiege gehandelt werden, und das ist toll für die Fans und auch die Spielerinnen und Spieler.

Wie groß ist deiner Ansicht nach die Gefahr, dass nach dem Streit der Spielergewerkschaft PTPA mit der ATP und der WTA eine Konkurrenzserie entstehen könnte, die ähnlich wie im Golf vor einigen Jahren die Turnierwelt durcheinanderbringen würde?

Ich bin da zu wenig im Thema, um fundiert Stellung nehmen zu können. Ich kenne die Ziele der PTPA nicht, nehme aber aus dem, was ich lese und höre, wahr, dass längst nicht alle Spieler hinter deren Forderungen stehen. Aus meiner Perspektive tun ATP und WTA alles, um die Profis und die Turniere näher zusammenzubringen. Ich finde die Entwicklung, die die Serien genommen haben, sinnvoll und stimmig.

Objektiv gesehen ist die Entwicklung des Tennis weltweit positiv, und das, obwohl in Padel eine starke Konkurrenz erwächst und immer wieder darüber diskutiert wird, dass Tennis seine Spielformate anpassen müsse, um auch für Jüngere attraktiv zu bleiben. Wie siehst du das?

Ich sehe ebenfalls, dass Tennis weltweit gut funktioniert und wachsende Mitgliederzahlen aufweisen kann. Natürlich ist es wichtig, mit der Zeit zu gehen und neue Formate zu testen. Aber grundsätzlich werde ich niemals müde, die Vorzüge unseres Sports zu betonen. Tennis hat einen hohen sozialen Stellenwert. Die Vereinsstruktur und die Mannschaftsspiele in Deutschland sind beispielhaft, es ist ein Sport, der Generationen von ganz jung bis ganz alt zusammenbringt. Ich freue mich sehr, dass das auch weiterhin so gut angenommen wird. Tennis ist ein globaler Sport, der Brücken bauen kann, deshalb bin und bleibe ich großer Tennisfan.

Farbe bekennen! Wie der deutsche Sport den Trikottag nutzt

Einfach hat sie sich die Entscheidung nicht gemacht, das ist ihr wichtig zu betonen. Der Grund dafür, warum Mona Stevens am 20. Mai das Trikot ihres neuen Clubs Düsseldorf Firecats tragen wird, ist: Dankbarkeit. Nicht, dass sie ihren früheren Vereinen nichts zu verdanken hätte, im Gegenteil. „Aber ich bin wahnsinnig glücklich darüber, wie ich in den vergangenen Monaten nach meinem Wechsel in Düsseldorf aufgenommen wurde. Für mich ist das ein Paradebeispiel dafür, welchen Wert ein funktionierendes Vereinsleben für die Integration haben kann“, sagt die 32-Jährige.

Mona Stevens, das darf man ohne Übertreibung festhalten, ist das weibliche Gesicht des American Football in Deutschland. Doch um das zu werden, musste sie viele Hürden überwinden. Als Physiotherapeutin hatte die aus Wallenhorst im Landkreis Osnabrück stammende Athletin, die bei ihrem ersten Verein Blau-Weiß Hollage mit Turnen begann und es über die Sportfreunde Lechtingen in den Speedskating-Landeskader Niedersachsens schaffte, den Weg in den US-Nationalsport gefunden. „Ich stand bei den Ersten Herren der Saarland Hurricanes an der Seitenlinie und habe irgendwann gedacht: Das möchte ich auch spielen!“ Also gründete sie gegen viele Widerstände 2013 die LadyCanes. 100 Frauen kamen zum ersten Training. „Da wusste ich: Es war richtig, dafür zu kämpfen!“

Die Hurricanes sind für Mona Stevens, die weiterhin in Saarbrücken lebt, Heimat. „Ich habe mich in allen meinen Vereinen wohl gefühlt, aber die Hurricanes haben mich am meisten geprägt. Ich habe hier Freundschaften fürs Leben geschlossen. Bewegung ist das Gros meines Lebens, und die Motivation, die man in der Gemeinschaft eines Sportvereins findet, kann nicht hoch genug wertgeschätzt werden. Deshalb unterstütze ich auch den Trikottag so gern, um für den Vereinssport zu werben“, sagt sie.

Trikottag: Athlet*innen fordern mehr Wertschätzung für Vereinssport

Der Trikottag wird seit 2023 vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und seinen 102 Mitgliedsorganisationen durchgeführt. Er soll dazu beitragen, mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung für die Sportvereine zu erzeugen.

Nun haben mehrere Athlet*innen aus dem Leistungssport ihre Unterstützung geäußert und mehr Wertschätzung für den Vereinssport gefordert.

Der fünffache Tischtennis-Olympiateilnehmer und sechsfache Medaillengewinner, Dimitrij Ovtcharov sagt: „Sport ist für mich das Schönste, was es gibt im Leben und deshalb möchte ich allen Vereinen in Deutschland danken. Ich bin meinem ersten Verein, dem TSV Schwalbe Tündern, mit fünf Jahren beigetreten. In einem Dorf mit 2.000 Einwohner, in dem gefühlt alle Vereinsmitglied waren und alle gemeinsam den Sport unterstützt haben. Ohne den Vereinssport würde es diese Gemeinschaft nicht geben.“

Event-Inklusionsmanager*in im Sport: Sebastian Junk

Sportlich sei er „schon ein bisschen herumgekommen“, sagt Sebastian Junk. Ein Blick auf die Vita des Judoka enttarnt seine Erzählung als bescheidene Untertreibung. Der 41-Jährige ist fünffacher Paralympics-Starter. Den größten Erfolg feierte er 2004 bei den Spielen in Athen mit der Bronzemedaille.

Auch heute noch, bald ein Jahrzehnt nach seiner aktiven Karriere, hat ihn der Judosport nicht losgelassen. Ehrenamtlich engagiert er sich seit 2021 auch im Deutschen Judo-Bund (DJB). Als Referent für Para Judo ist er dort für die blinden und sehbehinderten Athlet*innen verantwortlich. Inzwischen hat er auch im Hauptamt den Weg in die Judowelt eingeschlagen. Möglich macht das die Stelle als Event-Inklusionsmanager (EVI) im DJB.

Digitale Barrierefreiheit wird Pflicht - auch für Sportvereine

Hier erfahren Sie, ob Ihr Verein betroffen ist - und was zu tun ist:

Warum Laufen in Deutschland ein boomender Sport ist

Teilnahmerekorde hier, ausverkaufte Startplätze dort - wer sich zum Beginn der Frühjahrssaison mit Laufveranstaltungen in Deutschland befasst, der kann nur unterstreichen, was seit einigen Jahren zu beobachten ist: Laufen boomt! Um eine umfassende Bewertung zu diesem Phänomen zu erhalten, ergibt es Sinn, Philipp Pflieger zu befragen. Nicht nur, dass der 37-Jährige bis zu seinem Karriereende vor zwei Jahren zu den besten deutschen Marathonläufern zählte. Der gebürtige Sindelfinger, der mit seiner Ehefrau Barbara und Töchterchen Mila (2) in Regensburg lebt, hat sich dank seines Podcasts „Bestzeit“, den er gemeinsam mit ARD-Reporter Ralf Scholt seit einigen Jahren hostet, zu einem angesagten Experten entwickelt. Sein nächster Einsatz: Am 27. April moderiert er in Hamburg den Livestream für den Veranstalter des Haspa-Marathons. „Mir macht das wahnsinnig viel Spaß, weil ich damit meine Leidenschaft für den Sport und für das Moderieren verbinden kann“, sagt er.

Diese Leidenschaft versprüht Philipp Pflieger von der ersten Sekunde des Gesprächs an; vor allem aber, als es um die Frage geht, woher die explosionsartige Entwicklung des deutschen Rekords über die 42,195 Kilometer rührt, die in den vergangenen Jahren zu beobachten war. Zur Erinnerung: Als der Hamburger Arne Gabius im Oktober 2015 in Frankfurt seine 2:08:33 Stunden in den Asphalt brannte, unterbot er damit eine Bestzeit um 14 Sekunden, die Jörg Peter 27 Jahre zuvor aufgestellt hatte. Danach dauerte es weitere acht Jahre, ehe Amanal Petros im September 2023 in Berlin mit seiner 2:04:58 in neue Sphären vorstieß. Seitdem allerdings ging es Schlag auf Schlag. Sechs deutsche Läufer liefen im Zeitraum von Dezember 2023 bis Dezember 2024 schnellere Zeiten als Gabius. Die Rekordhatz gipfelte am 1. Dezember 2024 in Valencia in Samuel Fitwis 2:04:56, die bis dato als deutscher Rekord Bestand hat. Und auch wenn Irina Mikitenkos im September 2008 in Berlin gelaufene 2:19:19 noch immer die Spitzenposition einnimmt, kommen auch sechs der Top-Ten-Zeiten bei den Frauen aus den Jahren 2023/24.

Wie aber war diese Ballung an Spitzenleistungen möglich? Pflieger, der 2016 mit Rang 55 bester deutscher Teilnehmer am olympischen Marathon in Rio de Janeiro war und dessen Bestzeit (2:12:15) aus dem Jahr 2020 stammt, hat dafür einen bunten Strauß an Erklärungen. Die wichtigste: „Die Entwicklung der Carbonschuhe war der Türöffner!“ Das Material ermögliche es den Spitzenläufer*innen, deutlich schneller und nachhaltiger zu regenerieren. „Früher war man nach einem marathonspezifischen 40-Kilometer-Trainingslauf drei Tage matsche. Heute ist zwar das Herz-Kreislauf-System belastet, aber die Muskeln erholen sich viel schneller, so dass eine ganz andere Trainingsfrequenz möglich ist. Und das spiegelt sich in den Leistungen wider“, sagt er. Zudem spiele nicht nur die optimierte Dämpfung eine wichtige Rolle, sondern auch der verbesserte Vortrieb beim Laufen selber.

Mehr Konkurrenz sorgt für deutliche Leistungssteigerung

Nicht außer Acht zu lassen sei aber auch die deutlich gewachsene Konkurrenzsituation, an der Philipp Pflieger vor allem Arne Gabius, aber auch sich und anderen Topläufern aus den Jahren 2005 bis 2015 einen Anteil zuschreibt. „Damals waren wir nur vier Leute, die um die drei Olympiaplätze gekämpft haben. Als Arne dann seine Bestzeit gelaufen ist und auch wir anderen Zeiten rund um 2:12 Stunden erreichten, haben viele jüngere Läufer gesehen: Die können das, dann können wir das auch! Die Aufmerksamkeit für Straßenläufe hat sich in jener Zeit deutlich erhöht“, sagt er. Kein Treiber sei dagegen die von einigen gern hervorgehobene Abstammung jener Läufer wie Fitwi, Petros (beide 29) oder Haftom Welday (35), die alle in Eritrea geboren wurden und nun für Deutschland an den Start gehen.

„Ich weiß, dass manchmal deren Herkunft als Grund für die neue deutsche Stärke angeführt wird“, sagt er. Nicht zu leugnen sei, dass vor allem in Ostafrika die Talentdichte hoch ist. „Das liegt vor allem daran, dass Laufen dort für viele die einzige Möglichkeit ist, sich ein gutes Auskommen zu erarbeiten, daher haben viele Läufer aus dieser Region deutlich mehr Biss und Willen. Außerdem haben sie eine ganz andere Beziehung zu Bewegung. Dort gibt es keine Elterntaxis, die die Kinder zur Schule bringen, und auch keine Fahrräder, so dass es völlig normal ist, viele Kilometer zur Schule zu laufen“, sagt Philipp Pflieger, der die Region aus diversen Trainingslagern im kenianischen Hochland sehr gut kennt. Im Falle der deutschen Läufer*innen afrikanischer Abstammung seien diese Faktoren aber nicht entscheidend. „Die meisten haben erst in Deutschland begonnen, professionell Laufsport zu betreiben. Sie sind deshalb ‚Made in Germany‘ und alle sehr stolz darauf, für Deutschland starten zu können, und ich freue mich darüber sehr. Aber Leute wie Richard Ringer, Hendrik Pfeiffer oder Sebastian Hendel können mithalten und profitieren vom Konkurrenzkampf.“

„Das Angebot, das der DOSB macht, wird ernst genommen“

DOSB: Christian, du bist seit 2007 Leiter des DOSB-Hauptstadtbüros und hast in dieser Funktion schon einige Koalitionsverträge begleitet. Gibt es im aktuellen Entwurf der Bundesregierung, der am vergangenen Mittwoch vorgestellt wurde, etwas, das dich in besonderer Weise überrascht hat? 

CHRISTIAN SACHS: Die größte Überraschung ist die Detailtiefe, in der die verschiedenen Themen abgearbeitet werden. Das gilt sowohl in Bezug auf Themen mit Sportbezug als auch für den gesamten Vertrag. Der Koalitionsvertrag der vorangegangenen Ampel-Regierung hatte meines Erachtens beispielhaft gezeigt, dass solche Schriftstücke eine Bindungswirkung haben, die von disruptiven Entwicklungen wie dem Kriegsausbruch in der Ukraine obsolet gemacht werden kann. Nach der Zeitenwende-Rede des damaligen Bundeskanzlers Olaf Scholz hätte man den gesamten Koalitionsvertrag ad acta legen und neu ausarbeiten können, vielleicht sogar müssen. Deshalb habe ich mir angesichts der weltpolitischen Entwicklungen dieser Tage die Frage gestellt, ob wir nicht erneut in einer Situation sind, in der durch das Drehen der großen weltpolitischen Stellschrauben die Tektonik unseres Systems in Unwucht geraten ist. Ich hätte mir deshalb einen deutlich kürzeren, abstrakteren Vertrag vorstellen können. Dass es anders gekommen ist, hat mich überrascht. 

Hast du dafür eine Erklärung? War es das verstärkte Werben des DOSB und damit maßgeblich auch deines Teams, das den zehn Forderungen des organisierten Sports Nachdruck verliehen hat? Oder ist schlicht eine höhere Anerkennung des Wertes zu verzeichnen, den die Politik dem Sport beimisst? 

Sachs: Es gibt durchaus inhaltliche Anzeichen dafür, dass die angehenden Koalitionäre das Angebot, das der DOSB macht, um zur gesellschaftlichen Geschlossenheit beizutragen, mit Sympathie betrachtet und entsprechend ernst genommen wird. Das Kern-Zukunftsprojekt des DOSB, eine Bewerbung um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele, taucht in einer hohen Prominenz im Vertrag auf, weil es offenbar auch auf politischer Seite als ein hoffnungsvolles Zukunftsprojekt für die nächste Dekade angesehen wird. Ebenso wichtig ist die Anerkennung, dass die Ertüchtigung der maroden Sportinfrastruktur sowie die Mobilisierung der Bevölkerung, und hier insbesondere der jüngeren Generationen, nicht vernachlässigt werden dürfen. Wir als organisierter Sport stehen in hohem Konkurrenzdruck zu anderen Aktivitäten, insbesondere im Bereich der sozialen und digitalen Medien. Wenn es uns gelingen soll, junge Menschen dauerhaft in Bewegung zu bringen, braucht es dafür angemessene Angebote, Sportflächen, aber auch ausreichend Trainer*innen. Bewegung und Begegnung zu ermöglichen, das ist für die neue Regierung augenscheinlich ein wichtiges Thema. Indem der Bund sich unter dem Schlagwort Bundesmilliarde dazu verpflichtet, die Sportinfrastruktur zu optimieren, vollzieht er einen Paradigmenwechsel, weil er eine Aufgabe übernimmt, die verfassungsrechtlich den Ländern und Kommunen zugeordnet ist. Das ist deshalb ein wichtiges Zeichen, weil der Bund bewusst die positiven Aspekte des Sports stärken und den Menschen das Gefühl geben will, dass sich deren Lebensqualität vor Ort konkret verbessert. 

Tatsächlich wurde die Bundesmilliarde in einigen Medien sehr kritisch bewertet, weil sie sich auf die gesamte Legislaturperiode bezieht und der vom DOSB geforderte Zusatz „pro Jahr“ fehlt. Ist sie denn nun ein Erfolg oder eher ein Dämpfer? 

Sachs: Ich glaube, dass wir hier ein wenig im klassischen Zwiespalt zwischen Wunsch und Realität gefangen sind. Die finanzielle Lage des Bundes ist, um es neutral zu formulieren, durchaus angespannt. Noch lieber hätten wir selbstverständlich gehabt, dass eine jährliche Milliarde festgeschrieben worden wäre. Aber im Vergleich zur Vergangenheit ist das klare Commitment, das eine fixe Summe beinhaltet, ein Fortschritt. Nun wird es darauf ankommen, dieses Geld nach den im Sportentwicklungsplan erarbeiteten Kriterien sinnvoll einzusetzen und die Förderung bestenfalls zu verstetigen. 

Tatsächlich ist Papier geduldig. Das eine ist, was angekündigt wird, das andere, was davon umgesetzt wird. Wie realistisch ist es also, dass die Themen, die den Sport betreffen, in dieser Legislaturperiode auch angegangen werden? 

Sachs: Grundsätzlich ist dieser Entwurf des Koalitionsvertrags mit einem Finanzierungsvorbehalt belegt. Aber die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass es nicht allein reicht, Geld ins Fenster zu stellen. Entscheidend für den Erfolg von Förderprogrammen ist, dass diese Programme gut gemacht sind, dass Kommunen, Vereine und Verbände antragsfähig sind und flexible Lösungen gefunden werden für den oft vorkommenden Fall, dass zum Beispiel Kommunen keine eigenen Beträge zuschießen können. Es muss gelingen, dass die Förderprogramme unter Einbeziehung der Expertise des Sports entwickelt werden. Das gilt nicht nur für die Bundesmilliarde, sondern auch für ebenso wichtige Bereiche wie die Traineroffensive, die Stärkung des Ehrenamts, den Abbau von Bürokratie, den Schutz vor interpersoneller Gewalt sowie Inklusion und Integration. All das im Sport - und damit in breiten Teilen der Gesellschaft - umzusetzen, funktioniert vor allem, wenn es eine extrem enge Kooperation zwischen der Politik und dem organisierten Sport gibt und ein hohes Vertrauen in die selbstorganisatorischen Fähigkeiten der Vereine aufgebaut wird. 

Das neue Sportprogramm für die Olympischen Spiele Los Angeles 2028

Mehr Frauen als Männer und neue Wettbewerbe mit mehr Medaillen als je zuvor: Die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat am 9. April das Wettbewerbsprogramm und die Anzahl der Startplätze für die Olympischen Spiele Los Angeles 2028 beschlossen.

Mit 351 Medaillen-Entscheidungen wird es 22 mehr geben als noch in Paris 2024 (329). Gleichzeitig wird das Limit von 10.500 Athletinnen und Athleten in den Kernsportarten eingehalten. Hinzu kommen 698 Startplätze für die fünf vom Ausrichter LA 2028 vorgeschlagenen Sportarten Baseball/Softball, Cricket, Flagfootball, Lacrosse und Squash.

Der Leiter der Abteilung Verbandsberatung & Sportförderung im DOSB, Robert Bartko, ordnet die Entscheidung ein: „Aus sportlicher Sicht bietet diese Entwicklung mehrere Chancen: Die stärkere Präsenz von Frauen kann die Beliebtheit und Sichtbarkeit weiblicher Athletinnen sowie deren Sportarten weiter steigern. Insbesondere die Erweiterung der Frauenfußball-Wettbewerbe auf 16 Teams zeigt das wachsende Interesse an Frauenteamsportarten“, so Bartko. „Diese Entwicklung stellt uns alle im Leistungssport noch stärker vor die Aufgabe, Nachwuchsathletinnen gezielt zu fördern und gleichwertige Trainings- und Wettkampfbedingungen für Frauen und Männer sicherzustellen. Das neue Programm steht für eine zukunftsweisende Entwicklung, die nicht nur die Geschlechterparität stärkt, sondern auch das Potential hat, die Vielfalt und Attraktivität des olympischen Sports insgesamt zu fördern.“

Gemeinsam erfolgreich die Zukunft gestalten

Daniel Dwars hat im März 2025 als Nachfolger von Zakia Chlihi die Leitung des zuständigen Referats im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) übernommen. Bianca Tamadon fungiert seit September 2024 als Bundesprogrammleitung auf Seiten des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB). Im Mittelpunkt des gemeinsamen Treffens standen das persönliche Kennenlernen und die strategische Zukunftsausrichtung des Bundesprogramms.

Zukunftsstrategie: Integration durch Sport langfristig stärken

Ein zentrales Thema des Treffens war der laufende Strategieprozess für die kommende Förderperiode von 2027 bis 2029. Dabei standen grundsätzliche Fragen zur Zukunft des Programms im Mittelpunkt: Was ist die langfristige Vision von IdS? Wie kann die Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte noch weiter gefördert werden? Welche Maßnahmen sind notwendig, um das Programm nachhaltig weiterzuentwickeln? Ziel ist es, bis Ende des Jahres eine finalisierte Strategie vorzulegen, die diesen Fragen Rechnung trägt.

Der kulturelle Hotspot des deutschen Sports

Die Leidenschaft zu spüren, die aus jedem seiner wohl gesetzten Worte spricht, ist allein schon die Reise nach Köln wert. Wenn Dr. Andreas Höfer ansetzt, um über die Vorzüge seines Arbeitsplatzes zu referieren, dann wird eines sofort deutlich: Der Direktor des Deutschen Sport & Olympia Museums (DSOM) in Köln ist einer jener glücklichen Menschen, für die der Beruf eine Berufung ist. Seit Oktober 2013 führt Höfer die 1999 eröffnete Institution, die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) seit ihren Anfängen finanziell unterstützt wird. „Wir sind der kulturelle Hotspot des deutschen Sports“, sagt er. Um das zu überprüfen, hilft nur eins: ein Besuch der 2700 m² großen Ausstellungsfläche. 

Um das barrierefrei zugängliche Museum in herrlicher Uferlage im Rheinauhafen zu erreichen, muss man zunächst der Versuchung widerstehen, in das benachbarte Lindt-Schokoladenmuseum abzudriften. Wem das gelingt, der wird direkt im Eingangsbereich mit einem spektakulären Exponat belohnt: Ein Original-Bolide, mit dem Michael Schumacher 1995 für Benetton Renault in der Formel 1 seinen zweiten von sieben WM-Titeln holte, und der den Auftakt eines Rundgangs durch Jahrhunderte der Sportgeschichte bildet, auf dem die rund 100.000 Sportfans, die das Museum im Schnitt pro Jahr besuchen, nicht nur einmal Gänsehaut bekommen. 

Sonderausstellung zu American Football

Aufgeteilt ist das Haus grob in zwei Bereiche: In die Dauerausstellung im ersten Stock, die sich mittels einer als Laufbahn gestalteten Timeline chronologisch von der Antike bis in die heutige Zeit vorarbeitet und von verschiedenen Themenräumen flankiert wird. Und in die Sonderausstellung im Erdgeschoss, die von wechselnden Exponaten geprägt ist und die Möglichkeit eröffnet, auch einmal monothematisch in die Tiefe zu gehen. So geschehen im vergangenen Jahr, als das Museum seinen 25. Geburtstag mit einer Sonderausstellung feierte, die in dem liebevoll und akribisch gestalteten Begleitband „25 Short Sport Stories“ verewigt wurde, der anhand der Geschichten von 25 besonderen Ausstellungsstücken die 25 Jahre des Bestehens lebendig werden lässt. 

Und der nächste Höhepunkt naht. Am 27. April eröffnet eine Ausstellung zum Thema American Football, an der Kurator Kai Hilger aktuell noch mit Hochdruck arbeitet. Am Beispiel der Detroit Lions wird dargestellt, wie der professionelle und kommerziell enorm erfolgreiche Spielbetrieb in der US-Profiliga NFL funktioniert. In Deutschland ist der Sport, der 2028 in Los Angeles mit der Variante Flag Football olympisch wird, seit Jahren ein Quotenbringer für RTL, der vor allem junge Sportfans anzieht. „Diese Zielgruppe über eine solche Ausstellung mit unserem Museum in Kontakt zu bringen, ist ein wichtiger Aspekt“, sagt Hilger, der hofft, dass der deutsche Lions-Star-Receiver Amon-Ra St. Brown, dessen Mutter aus Leverkusen stammt, die bis 8. Juni laufende Ausstellung besuchen wird. 

Wer sich nun fragt, was die NFL mit der deutschen Sport- und Olympiageschichte zu tun hat, der wird von Bettina Lehmann aufgeklärt. „Wir verstehen uns in erster Linie natürlich als ein Museum für nationale Sport- und Olympiageschichte, aber wir schauen auch auf Themen, die weltweit interessieren und auf Deutschland abstrahlen“, sagt die Leiterin der Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit. Eins der herausragenden Exponate im Museum sind Original-Handschuhe von Muhammad Ali, die die 2016 verstorbene Boxlegende signiert hat. Sie stammen aus dem privaten Fundus des ehemaligen WDR-Sportchefs Kurt Brumme, der im Partykeller seines Kölner Wohnhauses eigens gesammelte Devotionalien angehäuft und diese dem Museum nach seinem Tod vor 20 Jahren vermacht hatte. In einem separaten Raum, der Kurt-Brumme-Galerie, können diese besichtigt werden. 

Schwerpunkt Olympische Spiele

Ein deutlicher Schwerpunkt liegt aber zweifellos auf der Geschichte Olympischer Spiele. Das beginnt damit, dass das alte Zollhaus, in dem das Museum untergebracht ist, von 1896 datiert; dem Jahr, in dem in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit stattfanden. Und setzt sich fort über die Olympia-Lounge, in der mit Ausnahme der Spiele 1952 in Helsinki alle Fackeln der Sommerspiele von 1936 bis heute ausgestellt sind, die durch die Ausrichterländer getragen wurden, bis hin zu den Sonderräumen für die drei Ausgaben des Fünf-Ringe-Spektakels, die in Deutschland ausgetragen wurden: 1936 in Berlin (Sommer) und Garmisch-Partenkirchen (Winter) sowie 1972 in München. Von letzteren legen beispielsweise ein Wettkampfshirt von Hochsprung-Olympiasiegerin Ulrike Meyfarth und signierte Handschuhe von Box-Olympiasieger Dieter Kottysch die beeindruckendsten Zeugnisse ab. 

Dass Exponate von ihren Besitzer*innen an das Museum weitergereicht werden, ist der einfachste Weg, diese zu erhalten. „Wir haben kein großes Budget, um Ausstellungsstücke zuzukaufen, deshalb sind wir darauf angewiesen, dass wir diese leihen können oder im besten Fall überlassen bekommen“, sagt Kurator Hilger. In Gregor Baldrich beschäftigt das DSOM zudem einen bestens vernetzten Sammler, der die einschlägigen Börsen und das Internet nach Exponaten durchsucht. Dabei ist interessant zu wissen, dass nur rund zwei Prozent der Ausstellungsstücke, die sich im Besitz des Museums befinden, dort auch ausgestellt werden können. Die anderen rund 98 Prozent lagern in drei Depots in Köln – und kommen zum Einsatz, wenn Sonderausstellungen oder eine Umgestaltung der Dauerausstellung es ermöglichen. 

Letztere ist für das Jahresende geplant, wenn im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele in Mailand Cortina im Februar 2026 im Bereich „Ehrenrunde“ ein Fokus auf den Wintersport gelegt werden soll. Auf der „Ehrenrunde“ erzählen interaktive Spinde, die die Anmutung einer Umkleidekabine hervorrufen, Geschichten bekannter Sportstars. Einen Wintersport-Raum kann das Museum aber auch jetzt schon bieten, dort hängen ein Eiskunstlauf-Dress von Kati Witt und ein schicker Skianzug von Rosi Mittermaier. Auch eine der prominenten Absagen geht auf eine Wintersportlerin zurück. Biathlon-Königin Magdalena Neuner reagierte auf die Bitte, ihr Gewehr zu spenden, entschieden. „Biathleten trennen sich aus Prinzip nicht von ihrem Sportgerät, lautete die Begründung“, erinnert sich Kai Hilger. 

Event-Inklusionsmanager*in im Sport: Julia Nietzel

Wenn Julia Nietzel sich selbst beschreibt, dann fallen ihr viele Charakterzüge ein. Sie mag keine Ungerechtigkeiten, sei gerne unter Menschen, setze sich für andere ein. Vor allem aber sei sie eines: empathisch. 

Mit diesem Einfühlungsvermögen geht sie nicht nur privat durchs Leben, anwendbar ist es auch in vielen Situationen in ihrem Job als Event-Inklusionsmanagerin (EVI) auf der „INSEL“, dem inklusiven Freizeitgelände der Stiftung Pfennigparade und in den Angeboten des INSEL.Zeit-Verein.

Bewegungsangebote für Menschen mit Einsamkeitserleben

Häufiges Erleben von Einsamkeit mindert nicht nur die Lebensqualität älterer Menschen, sondern kann auch gesundheitliche Folgen haben. Doch es gibt Lösungen - insbesondere im und durch Sport.

Zitat Christoph Wenz (Referent im Ressort Breiten- und Gesundheitssport beim Deutschen Olympischen Sportbund) “Zahlreiche Sportvereine setzen auf gezielte Programme, um Seniorinnen und Senioren zu vernetzen und ihre körperliche Aktivität sowie soziale Teilhabe zu fördern.”

Ein Beispiel ist der „Spaziergehtreff“ der Turngemeinde 1904 Kriegsheim in Rheinhessen, bei dem seit zehn Jahren gemeinsame Runden durch die umliegenden Ortschaften mit anschließendem Frühstück im Mehrgenerationenhaus organisiert werden. Durch die gemeinsamen Spaziergänge entstehen Kontakte und Freundschaften, die über den Sport hinausreichen.

Bei gemeinsamen Übungen unter der Leitung von Konrad Reiter Mitglied des Seniorenrats des Badischen Turnerbundes (BTB), konnten die Teilnehmenden erleben, wie schnell man durch gemeinsame Bewegung in Gespräch kommt und neue Kontakte knüpfen kann .Konrad Reiter ist selbst begeisterter Übungsleiter und beobachtet in seinen Gruppen immer wieder aufs Neue, dass Sport verbindet, Freude macht und dabei helfen kann, Einsamkeit im Alter zu lindern: “Ich stelle fest, dass viele ältere Menschen deshalb zu mir in die Sportkurse kommen, weil sie sich einsam fühlen. Geselligkeit, Kontaktaufnahme und gemeinsamer Austausch sind wichtige Gründe für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.”

Koalitionsvertrag: Verantwortung für ein fittes Deutschland

„Verantwortung für Deutschland“. Unter diesem Titel haben die Spitzen von CDU, CSU und SPD am Mittwoch, 9. April 2025, ihren 146-seitigen Koalitionsvertrag vorgestellt. Die Koalitionäre präsentierten sowohl eine inhaltliche Einigung als auch die Ressortaufteilung - eine konkrete Besetzung von Ministerämtern steht derweil noch aus. Dem Sport ist in Kapitel 4 „Starker Zusammenhalt, standfeste Demokratie“ der Abschnitt „Kommunen, Sport, Ehrenamt“ gewidmet. Hier finden sich die zentralen Vorhaben der Koalitionäre für die Anliegen des Sports. 

Positiv fällt auf: Die Parteien erkennen die herausragende Bedeutung von Sport und Bewegung für das Gemeinwohl an. Sie bekennen sich zur Stärkung des organisierten Sports - in der Spitze und in der Breite. 

Ticketverkauf für Mailand Cortina 2026 gestartet

Nach den ersten Verkaufsfenstern im vergangenen Februar gibt es nun die Gelegenheit, Tickets im freien Verkauf zu erwerben. Noch bis zum 6. Mai können Sportfans mit der Early-Bird Aktion bei ausgewählten Wettbewerben sparen. 

Jede Person kann bis zu 25 Tickets erwerben, die vollständig digitalisiert sind. Das offizielle Zahlungsmittel ist Visa, langjähriger Partner der Olympischen und Paralympischen Spiele. 

Es ist möglich, Tickets für sich selbst und für andere Personen zu erwerben, wobei die Namen der Ticketinhaber*innen von der Person, die den Kauf abschließt, vor den Wettkämpfen eingetragen werden müssen. Ab Dezember 2025 kann über die offizielle Ticket-App für Mailand Cortina 2026 kostenlos der/die Ticketinhaber*in gewechselt werden.

Das Ticket-Programm für Mailand Cortina 2026 ist zusammen mit dem Hospitality-Programm von On Location die einzige offizielle und sichere Quelle für den Kauf von Tickets für die anstehenden Olympischen und Paralympischen Winterspiele.   

Beim Kauf von Tickets oder Hospitality-Paketen außerhalb der offiziellen Plattform gehen Käufer*innen das Risiko ein, dass die Tickets oder Hospitality-Pakete nicht geliefert oder vom Organisationskomitee Mailand Cortina 2026 gemäß den Bestimmungen und Bedingungen storniert werden.  

Im Rahmen der ersten Verkaufsphase wurden bereits 660.000 Eintrittskarten verkauft. Die meisten Tickets wurden in Italien, gefolgt von Deutschland, den USA, Großbritannien, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich erworben. 

Koalitionsvertrag: DOSB begrüßt Maßnahmen zur Stärkung des Sports

Im 146-seitigen Entwurf, der sich auf immerhin gut drei Seiten dem Sport widmet, wird nachdrücklich unter Wahrung der Autonomie des Sports die Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele unterstützt und eine ausreichende Finanzierung auch anderer Sportgroßveranstaltungen befürwortet. Zudem wird die CDU einen Staatsminister/eine Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt stellen. Außerdem wird die Dringlichkeit einer Stärkung der Sportinfrastruktur anerkannt und mit einer Milliarde Euro finanziert. „Das ist eine richtige und gute Grundlage, auf der wir weiter aufbauen müssen. Wir werden darauf drängen, dass daraus eine dauerhafte und verlässliche Finanzierung wird“, sagt Volker Bouffier, DOSB-Vorstand mit besonderen Aufgaben.

5 Ringe - 5 Fragen: So geht es weiter mit der Olympiabewerbung

Wie ist der Status Quo der deutschen Olympiabewerbung? 

Der DOSB arbeitet seit 2023 intensiv an einer Olympiabewerbung und hat in den vergangenen zwei Jahren den Grundstein für eine erfolgreiche deutsche Bewerbung gelegt. Das Vorhaben des DOSB genießt breite Unterstützung aus Kommunal-, Landes- und Bundespolitik, in der Wirtschaft und in weiten Teilen der Bevölkerung. 

Nun gibt der DOSB bekannt, wie die nächsten Schritte auf dem Weg zu einem finalen Bewerbungskonzept aussehen. In drei Schritten soll bis spätestens Herbst 2026 entschieden, welche Stadt bzw. Region in das internationale Rennen um die Spiele 2036, 2040 oder 2044 eintritt. 

Wo könnten die Spiele stattfinden? 

Der DOSB hat in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Bund und mehreren Städten und Bundesländern verschiedene Grobkonzepte entwickelt. Dabei wurden auch Konzepte in Erwägung gezogen, bei denen die Wettbewerbe auf mehrere Städte verteilt werden. 

Vor dem Hintergrund der internationalen Wettbewerbsfähigkeit sowie den Erfahrungen mit den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 in Paris hat der DOSB im vergangenen Jahr beschlossen, den Fokus auf Konzepte mit einem zentralen Austragungsort und einem Olympischen bzw. Paralympischen Dorf für möglichst viele Athlet*innen zu legen. 

Aktuell werden vier verschiedene Regionalkonzepte von den jeweiligen Städten, Bundesländern und deren Partnern ausgearbeitet. Die Zentren dieser Konzepte sind die Städte Berlin, Hamburg, München und die Region Rhein-Ruhr.

Nichtsdestotrotz soll die Nutzung bestehender Sportstätten maximiert werden. Vor diesem Hintergrund können auch ergänzende Standorte infrage kommen.

Wie entscheidet der DOSB, wo die Spiele stattfinden sollen? 

Bis Ende Mai 2025 reichen die vier interessierten Städte/Regionen erste Unterlagen zu ihren Konzepten ein. Anschließend prüft der DOSB, ob die Konzepte die operativen Mindestanforderungen erfüllen. Betrachtet werden insbesondere Sportstätten sowie erste Konzepte für ein Olympisches bzw. Paralympisches Dorf. Der DOSB bewertet die eingereichten Konzepte bis Ende September und stellt die Ergebnisse auf seiner Mitgliederversammlung am 6. Dezember 2025 in Frankfurt vor.  

In der zweiten Stufe erhalten die Bewerber die Möglichkeit, bis Ende Juni 2026 ein Referendum durchzuführen. Zwar ist ein positives Votum formal keine Voraussetzung für das Internationale Olympische Komitee (IOC) und wird deshalb auch vom DOSB nicht gefordert, dennoch respektiert der DOSB, wenn eine Gebietskörperschaft ein solches Verfahren zur Absicherung der Bewerbung durchführen möchte oder muss. In diesem Fall unterstützt der DOSB diesen Prozess im Rahmen seiner Möglichkeiten.  

In der finalen dritten Stufe wird anhand einer gemeinsam mit dem Bund zu entwickelnden Bewertungsmatrix das endgültige Konzept ausgewählt. Ausschlaggebend sind dabei insbesondere die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit der eingereichten Vorschläge. Die Entscheidung soll bis zum Herbst 2026 fallen.  

Was möchte der DOSB mit einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele erreichen? 

Der DOSB verfolgt das Ziel, gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Olympische und Paralympische Spiele zu gestalten, die in möglichst vielen Bereichen unseres Landes positive Impulse setzen. Besonders im Sport sollen vielfältige Entwicklungen angestoßen werden. Wir wollen Deutschland in Bestform bringen. Im Mittelpunkt des Bewerbungsprozesses steht deshalb, dass der DOSB zwar einen Bewerber auswählt, aber das gesamte Land hinter dem Projekt vereinen will. Dazu gehört, der Bevölkerung zu verdeutlichen, welchen Wert die Spiele für die Gesellschaft haben können. 

Was sind international die nächsten Schritte? 

Deutschland ist ein erfahrener Ausrichter von Sportgroßveranstaltungen. Kaum ein anderes Land richtet mehr Welt- und Europameisterschaften aus, mit den World University Games in diesem Sommer in der Region Rhein-Ruhr und Berlin sowie den World Games 2029 in Karlsruhe stehen zudem zwei internationale Multisportevents im Kalender. Der DOSB befindet sich seit Beginn des Jahres in regelmäßigem, vertrauensvollem Austausch mit dem IOC.

Entsprechend des Beschlusses der Mitgliederversammlung 2024 wird der DOSB in diesem Jahr in den sogenannten „Continuous Dialogue“ - die nächste formelle Phase des reformierten Bewerbungsverfahrens - eintreten. Mit diesem Schritt ist Deutschland dann auch international offiziell ein Interessent für die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele. 

Wann das IOC die Spiele 2036 und folgende vergibt, ist aktuell noch unklar. Hierzu wartet der DOSB die Entwicklung unter der neu gewählten IOC-Präsidentin Kirsty Coventry ab. 

 

Event-Inklusionsmanager*in im Sport: Nikolai Johann

Der Landessportbund (LSB) Sachsen-Anhalt: Für Nikolai Johann ist das wie „eine Familie, bei der ich mich angekommen und zu Hause fühle“. 

Seit 2023 ist der 35-Jährige u.a. federführend für die landesweite Weiterbildungsreihe „Inklusionsberater*innen im Sport“ verantwortlich. Acht bis 15 Menschen mit Behinderungen werden in diesem Rahmen zu Expert*innen in eigener Sache ausgebildet, um Vereinen bei der Schaffung nachhaltiger, inklusiver Sportangebote und zu barrierefreien und inklusiven Sportveranstaltungen zu beraten und zu begleiten. 

„Sport in Zeiten von Krieg und Frieden“

Patricia Wiater von der Universität Erlangen erörterte auf Basis des Völkerrechts und der Menschenrechte, wie der Sport mit Konflikten umgehen kann, und verwies auf die Olympische Charta, die das Friedensgebot enthalte und sich zum Schutz der Menschenrechte bekenne. „Eine Gleichgültigkeit des Sports gegenüber Konflikten unter dem Deckmantel der Neutralität schließt dies aus.“ Zugleich müssten das Internationale Olympische Komitee und die internationalen Verbände klare Richtlinien entwickeln, welche Arten von Konflikten zum Ausschluss oder zur Suspendierung von Teams und Athlet*innen führen sollen. Ansonsten stehe angesichts von weltweit 120 bewaffneten Konflikten der Vorwurf von Doppelstandards und Doppelmoral im Raum.

Spitzensport und Kultur für alle - die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games als Blaupause

Was ihm die Ausrichtung der World University Games (WUG) bedeutet, wird auch über die Entfernung, die Videocalls nun einmal mit sich bringen, deutlich. „Das ist ein lang gehegter Traum, an dem wir seit vielen Jahren arbeiten“, sagt Jörg Förster. „Für mich persönlich schließt sich im Sommer ein Kreis, denn bereits im Jahr 2005 hatte ich mit dem damaligen Leiter des Hochschulsports Hamburg, Thomas Beyer, eine Präsentation zur Bewerbung um die damals noch Universiade genannten Weltspiele der Studierenden ausgearbeitet.” Der Anlauf missglückte; umso mehr freut sich Jörg Förster, nun vom 16. bis 27. Juli die Elite der studierenden Spitzensportler*innen in der Region Rhein-Ruhr unter Einbindung Berlins begrüßen zu können.

Am Montagabend (7. April) wurde mit einem Kick-off-Event in Mülheim an der Ruhr der 100-Tage-Countdown eingeläutet, an diesem Dienstag (8. April) gehen die Tickets für die Wettkämpfe in den 18 Sportarten in den Verkauf (alle Informationen dazu hier).

„Wir sind jetzt voll in der Umsetzungsphase, alle wichtigen Aufträge sind vergeben, unser Fokus ist nun direkt auf die Spiele gerichtet“, sagt Sina Diekmann. Sie ist seit drei Jahren bei der Veranstaltungs-gGmbH angestellt, die der ADH gründen musste, um die Organisation und Ausrichtung stemmen zu können. „Ich war Mitarbeiterin Nummer fünf, mittlerweile sind wir bei rund 250, Tendenz stetig steigend“, sagt die 35-Jährige, die sich als Chief Sports Officer um alle Themen rund um die sportliche Durchführung kümmert.

Um zu verdeutlichen, was das für eine Aufgabe ist, hilft ein Blick auf die Zahlen. Fast 8.500 Athlet*innen aus rund 150 Nationen, die nicht älter als 25 Jahre alt sein dürfen und als Studierende eingeschrieben sein müssen, werden an den seit 1959 existierenden und seit 1973 im Zweijahresrhythmus ausgetragenen Sommerspielen teilnehmen. Deutschland ist mit rund 350 Aktiven am Start, so viele wie noch nie. Das Budget von knapp 160 Millionen Euro steuern der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen in etwa gleichen Teilen bei. Sechs Städte - neben Berlin sind das Essen, Duisburg (1989 bislang einziger deutscher Ausrichter einer Universiade), Bochum, Mülheim an der Ruhr und Hagen - sind beteiligt. Ein zentrales Dorf für Athlet*innen gibt es nicht, die Teilnehmenden werden in Hotels in der Nähe ihrer Wettkampfstätten untergebracht, um eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen. „Wir wollen auch ein Zeichen setzen, dass ein Sportevent dieser Größe in puncto Nachhaltigkeit machbar ist“, sagt Jörg Förster.

Neustart mit 26: Der harte Weg der Yvonne Li

Ein wenig komisch wird es sich anfühlen, das verhehlt Yvonne Li nicht. Wenn die 26-Jährige an diesem Mittwoch in Horsens (Dänemark) bei der Einzel-EM im Badminton nach Freilos in Runde eins zu ihrem Auftaktmatch gegen Keisha Fatima Azzahra (Aserbaidschan) antritt, ist es für sie wie ein Neustart der Karriere. „Ich bin hier mit gemischten Gefühlen angereist. Auf der einen Seite kann ich nach der langen Pause sportlich keine Wunderdinge erwarten, was mich entspannter sein lässt. Auf der anderen Seite will ich meine beste Leistung zeigen, was Druck erzeugt. Aber ich bin auf jeden Fall froh, dass es wieder losgeht“, sagt die deutsche Nummer eins.

Dass sie diesen Status noch immer hat, obwohl sie eine lange Leidenszeit und eine einschneidende Entscheidung hinter sich bringen musste, spricht für die Qualität, die die Tochter chinesischer Eltern im schnellsten Rückschlagspiel der Welt auf den Court bringt. Yvonne Li war zu ihrer besten Zeit 2023 auf Rang 21 der Weltrangliste zu finden, aktuell wird sie an Position 94 geführt. Die Gründe dafür sind vielfältig, in erster Linie liegen sie aber im körperlichen Bereich. Eine Knieverletzung warf sie im vergangenen Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris zurück, ein Ermüdungsbruch im rechten Mittelfuß zwang sie in den vergangenen drei Monaten zur Pause. Mitte Oktober war ein Knochenödem festgestellt worden, vier Tage vor den Hylo Open in Saarbrücken, einem der zwei deutschen Topturniere. „Ich habe schweren Herzens für Saarbrücken abgesagt, dann aber zu früh wieder angefangen, um die Asien-Tour zu spielen. Mitte Dezember im Rahmen der Team-EM-Qualifikation habe ich gespürt, dass etwas mit dem Fuß immer noch nicht stimmte“, sagt Yvonne.

Von den Ärzten immer wieder zum Nichtstun verdonnert zu werden, habe sie mental stark belastet. Die Diagnose Mittelfußbruch, die Anfang Januar gestellt wurde, kam wie ein Schock, da sie zuvor einen Monat komplett pausiert hatte und es trotzdem zum Ermüdungsbruch gekommen war. Seit drei Wochen ist die Rechtshänderin nun wieder voll im Training, „und ich habe Vertrauen in den Fuß, was gut für den Kopf ist“, sagt sie. Aber weil ihr seit Mitte Dezember die Wettkampfpraxis fehlt, ist sie selbst gespannt darauf, wie ihr der Wiedereinstieg gelingen wird. „Wird schon werden, Badminton ist schließlich das altbekannte Brot“, sagt sie.

So viel Gelassenheit war nicht immer die Regel bei Yvonne Li, die in der Vergangenheit bisweilen darunter litt, sich zu sehr unter Druck zu setzen und darunter die Lockerheit einzubüßen, die ihrem Spiel hilft. Bei den Olympischen Spielen in Paris hatte sie dann das Pech, eine extrem schwere Vorrundengruppe erwischt zu haben. Dennoch gelang es ihr, gegen die Topspielerinnen Chen Yu Fei aus China (14:21, 21:17, 9:21) und Mia Blichfeldt aus Dänemark (14:21, 21:14, 12:21) auf Augenhöhe mitzuhalten. „Das war schon bitter. Ich hatte aus meiner Sicht vielleicht mein bestes Badminton gespielt, und fand es deshalb etwas schade, nicht für noch mehr Aufmerksamkeit für meinen Sport sorgen zu können“, sagt sie.

„Die Wirkung von Bewegung wird noch zu häufig unterschätzt“

DOSB: Der Weltgesundheitstag lenkt einmal im Jahr den Blick auf ein sehr wichtiges Themenspektrum. Welche Bedeutung hat er aus Sicht der Krankenkassen? 

Melanie Dold: Er ist ein sehr relevanter Tag, der an die Gründung der Weltgesundheitsorganisation erinnert und an dem Themen mit globaler Resonanz im Mittelpunkt stehen. Die gesetzlichen Krankenkassen greifen ihn gern auf, um Themen zur Gesunderhaltung ihrer Versicherten in den Vordergrund zu rücken. In diesem Jahr ist die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen das Schwerpunktthema. Allein mehr als 1000 Kurse zu Beckenbodenkräftigung sind verfügbar, und dank der nach Corona deutlich umfangreicheren Angebote im digitalen Bereich sind diese Kurse niedrigschwellig zu absolvieren. Die Krankenkassen sind in Form von Präventionsangeboten schon sehr lange in den Weltgesundheitstag involviert. 

Im DOSB sprechen wir oft von der Bedeutung von Sport für die Gesunderhaltung, bei den Angeboten der Krankenkassen geht es vorrangig um Bewegung. Können Sie einmal aus Ihrer Sicht den Unterschied zwischen Sport und Bewegung definieren?

Mit Blick auf den Leitfaden Prävention ist Sport eine zielgerichtete, leistungsorientierte Aktivität, bei der es um einen Weiterentwicklungsprozess bis hin zur Perfektionierung geht. Bewegung zur Gesundheitsförderung ist ein gesundheitlicher Ansatz, der sämtliche Ressourcen trainiert. Einseitige Belastungen wie in spezifischen Sportarten sind zu vermeiden, die Dosierung ist sehr wichtig. Bewegung muss niedrigschwellig in den Alltag integriert werden können, um eine Verhaltensänderung zu befördern.

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